Besuch Anna Maria Abernathy
Seit dem 31.03.2025 sind ca. 75 Nachkommen von jüdischen Münchnern zu Gast in der Landeshauptstadt, um an der Ehrung ihrer Vorfahren mit Gedenktafeln an den ehemaligen Wohnadressen teilzunehmen. Unsere beiden 10. Klassen hatten die besondere Ehre, die 95-Jährige Anna Maria Abernathy, geb. Hirschberg am 04.04. in der „Mensa“ zu einem Gespräch zu treffen. Frau Abernathy, die in Kalifornien lebt, wurde von ihrer Tochter, einer Mitarbeiterin des Antisemitismus-Beauftragten und dem Generaldirektor des Bayerischen Nationalmuseums begleitet, der für uns dolmetschte. Zuvor hatte die Delegation das Truderinger Gymnasium besucht. Frau Abernathy berichtete über ihre Großmutter, die im KZ Theresienstadt von den Nazis ermordet wurde, weil sie Deutschland 1933 nicht verlassen wollte. Auch die Familie, die in die USA geflohen war, hatte dort mit Anfeindungen zu kämpfen, denn in den USA sah man sie als Deutsche. Über die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten berichtete der Gast, dass die sehr „israelfreundliche“ Politik Donald Trumps den Antisemitismus in den USA anschüren würde. Viele deutschstämmige Juden in den USA und in Israel hätten seit letztem Jahr den deutschen Pass beantragt, weil sie mit den Regierungen beider Länder nicht einverstanden seien. Sie selbst sei letzte Woche zum ersten Mal mit ihrem neuen deutschen Reisepass nach Deutschland gekommen. Wir durften ebenfalls erfahren, dass Frau Abernathy sich in den USA für Migranten stark macht. Sie nimmt an vielen Demonstrationen gegen die Pläne des Trump-Regimes teil. Zu erwähnen sind hier Demonstrationen vor dem Kapitol und an der Mauer an der Grenze zu Mexiko.
Thies Marsen vom Bayerischen Rundfunk berichtet über dieses Treffen in der Radiosendung „Schalom München“.